Einführung:
Judo ist eine Zweikampfsportart, deren philosophische und technische Ursprünge in Japan liegen.
Begründer des Judo war Jigoro Kano (*1860, +1938). Er studierte in vielen Kampfkunst-Schulen Japans deren geistige Hintergründe und Lehrsysteme.
Seine eigene Schule, die er 1882 gründete, nannte er Kodokan, was soviel heißt wie „Ort zum Studium des Weges”. Das, was Kano unterrichtete, nannte er Judo, was soviel wie „sanfter Weg” oder „weicher Weg” bedeutet.
Es wird erzählt, dass er mit der Silbe „do”, die „Weg” bedeutet, darauf hinweisen wollte, dass sich die übenden nie am Ziel ihrer Ausbildung befinden; immer sind sie auf dem Weg dorthin, immer sind sie Lernende. Der „Weg-Gedanke” ist alt in Japan und seiner Religion und Philosophie.
Der KODOKAN in Tokio ist auch heute noch das Weltzentrum des Judo.
Im modernen Wettkampfjudo werden Wurftechniken (Nage waza), Festhaltetechniken (Osae komi waza), Würgetechniken (Shime waza) sowie Armhebel (Kansetsu waza) angewendet. Gelehrt werden diese Techniken stufenweise.
Maßgebend dafür ist die Ausbildungs- und Prüfungsordnung des Deutschen Judo-Bundes (DJB). Den Fortschritt der Judoka erkennt man an der Farbe des Gürtels, mit dem die Judojacke (Judogi) zusammen gehalten wird. Anfänger und Anfängerinnen tragen den weißen Gürtel.
Im Zuge der Ausbildung können Prüfungen gemacht werden, nach deren erfolgreichem Abschluss die Verpflichtung besteht, den nächst höheren Gürtel zum Judogi zu tragen. Auf die Farbe weiß folgen die Farben:
Die Prüfung zum weiß-gelben Gürtel kann frühestens nach Vollendung des 7. Lebensjahres gemacht werden, zum braunen Gürtel frühestens mit 14 Jahren. Nach einer Wartezeit von vier bis fünf Jahren nach bestandener Braungurtprüfung und fortwährendem Training kann die Prüfung zum 1. Dan abgelegt werden. Der 1.Dan ist der erste Meistergrad, erkennbar am schwarzen Gürtel.
Es können Prüfungen vom 2. bis zum 5. Dan abgelegt werden. Die Vorbereitungszeiten dazwischen sind unterschiedlich; normalerweise liegen zwischen der Prüfung zum 1. Dan und 5. Dan mindestens 18 Jahre.
Für die kleinen Judoka, die Fünf- bis Siebenjährigen, hat der DJB ein besonderes Ausbildungsprogramm entwickelt und im Jahr 2006 in Kraft gesetzt. Die Fortschritte der Kleinen erkennt man an farbigen Judowaschbärmotiven, die auf den Judogi genäht werden können. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Programms bekommt der kleine Judosportler oder die kleine Judosportlerin den weiß-gelben Gürtel.
Im Judotraining mit den Kindern im Vorschulalter und im Alter der ersten Grundschuljahre können nur einfachste Judobewegungen geübt werden und nicht die zum Teil sehr komplexen Würfe und Griffe. Was aber geübt werden kann, sind grundlegende Bewegungen, die die Kinder später zu komplexen Bewegungsabläufigen befähigen. Der DJB sieht Judo als eine geeignete Sportart für Vor- und Grundschulkinder an, weil
Im Übrigen ist Judo eine der wenigen Sportarten, die sich in traditioneller Weise neben der Vermittlung von Wurf- und Grifftechniken gleichzeitig um die Realisierung erzieherischer Grundsätze bemüht. Man denke nur an die Verbeugung vor jedem Partner bzw. jeder Partnerin.
O Goshi (großer Hüftwurf):
Koshi Guruma (Hüftrad):